Schallbremse – Gehörschutz für Hyperakusis und Tinnitus lärmintensive Berufe

Es ist eine Herausforderung für jeden Akustiker und HNO-Arzt, Tinnitus- und Hyperakusis Betroffene mit Lärmschutz zu versorgen. Besonders schwierig wird für Betroffene, die an lärmintensiven Arbeitsplätzen arbeiten, z.B. Industriearbeiter, Bahnarbeiter etc.

In Deutschland ist es Vorschrift, dass an Lärmarbeitsplätzen Lärmschutz getragen werden muss.

Das Problem dabei ist, dass mit Lärmschutz, seien es Ohrstöpsel oder Kopfhörer, eine Verständigung nicht möglich ist, Warnsignale nicht gehört werden oder das Maschinengeräusch nicht wahrgenommen wird. Das sind alles potentiell gefährliche Situationen.

Auch heißes Wetter, arbeiten am Hochofen, Strassenarbeiten in sommerlicher Hitze verführen dazu, den Lärmschutz abzunehmen: er ist unbeqem, man schwitzt darunter, man möchte sich einfach etwas Erleichterung verschaffen.

Die Praxis zeigt, dass in solchen Situationen häufig der Lärmschutz abgenommen wird. Das hat für das Gehör nachhaltige Konsequenzen:

Bei, angenommen, 100 dB Lärmpegel reduziert der Lärmschutz -25dB. Mit dem Lärmschutz ist der Arbeiter in einer relativ ruhigen Umgebung von 75dB. Wenn er nun seinen Lärmschutz abnimmt, sind seine ungeschützten Ohren plötzlich einem Lärmpegel von 100dB ausgesetzt. Das ist natürlich ein riesiger Unterschied, der Musculus Stapedius kann gar nicht so schnell reagieren, die Ohren erleiden eine totale Lärmattacke.

Ein neues Verfahren ermöglicht es nun, Menschen mit Hyperakusis, Hörverlusten und Tinnitus das Leben in Lärmsituationen erheblich zu erleichtern. Dies geschieht durch eine spezielle Tinnitus + Hyperakusis Retraining Therapie bei der durch einen dynamischen Gehörschutz definierte Schallschutzpegel erzeugt werden. Dies geschieht in Kombination mit der sogenannten Schallbremstechnik.

Das Gerät ist speziell programmierbar mit einer dämpfenden Otoplastik. Je nach Situation wählt man aus, welche Dämpfwerte nötig sind. Signale für Bahnarbeiterunterscheiden sich von Signalen in einer Fabrikhalle. Die Signale müssen gut zu hören sein, daher muss im Bereich der Signale mehr Schall übertragen werden. Die Dämpfung kann auf die Frequenz des Signals eingestellt werden. Die Undurchlässigkeit ist variabel im Tieftonbereich, nicht so im Hochtonbereich, da das Gehör vor Hochfrequenzlärm geschützt werden muss.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Sehr gutes Hören von Signalen, wichtiger Informationen und Sprachverstehen bei optimalem Schutz des Gehörs.

Das Verfahren ist von den Berufsgenossenschaften anerkannt, die Kosten werden übernommen.

„…unerträglich, dieser Lärm … ich halte es nicht mehr aus!“

Nicht nur für Industriearbeiter an Lärmarbeitsplätzen bietet sich das Verfahren an, auch Lehrkräfte in Schulen und Kindertagesstätten und zum Teil Angestellte in Großraumbüros profitieren davon.

Schulen und Klassenzimmer werden nicht per se als „Lärmarbeitsplätze“ definiert, seriöse Messungen haben jedoch erhebliche Lärmpegel von 65dB bis 85 dB in Klassenzimmern ergeben. Nur bis ca. 55dB kann ein normaler Unterricht durchgeführt werden, alles was darüber liegt, führt über kurz oder lang zu Konzentrationsstörungen, Erschöpfungszuständen und anderen gesundheitlichen Schäden.

Sehr häufig können die baulichen Voraussetzungen nicht geändert werden, glatte Wände und Decken werfen den Schall zurück, dadurch hallt es und wird lauter. Wer dazu noch Probleme mit dem Gehör hat oder an Hyperakusis leidet, für den wird jeder Arbeitstag zur Tortur. Das Sprachverstehen ist schwierig, wenn mehrere Sprecher gemeinsam reden oder lautes Schreien (Pausenhof) kann unangenehm bis schmerzhaft sein. Konzentrationsschwierigkeiten treten allerdings auch bei leiseren Geräuschpegeln auf, längere Zuhörphasen in geräuschvoller Umgebung führen zu Abgespanntheit und Müdigkeit.

Durch die oben vorgestellte Schallbremstechnik erzielt man bei den oben genannten Personengruppen Erleichterung beim Aufenthalt in geräuschvoller Umgebung.

Alles Wichtige, was man hören will oder muss, wird dem Gehör zugeführt, alles was viel zu laut ist, wird herausgefiltert. Das ist der Effekt dieser neuen Methode. Das Gerät ist dezent und unauffällig zu tragen.-

Viele Lehrkräfte, Erzieher und Angestellte in Großraumbüros mit Hyperakusis und Tinnitus möchten oder müssen weiter ihrem Beruf nachgehen. Wenn ihre Hyperakusis noch nicht retrainiert ist, bietet sich dieses Verfahren an. Gerade im Umgang mit Schülern ist es wichtig, konzentriert zu sein und gut zuhören zu können. Nur ein ausgeglichener Lehrer kann gelassen mit den Schülern und den oft stressigen Situationen umgehen. Abgesehen davon, dass dadurch der Unterricht effektiver wird, wird der Ausfall von Lehrkräften und der Ausfall von Unterricht geringer.

Bei dem vorgestellten Verfahren wird der Stress für die Lehrkräfte minimiert, was sich auf das Berufs- wie auf das Privatleben positiv auswirkt.

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